Allgemeine Tipps zu Kinderwagen & Co.

Wagen mit Liegepro­blem!

 

Ist die Tragetasche zu klein, satteln Babys auf die Sitz­einheit um. Doch manche Sitze eignen sich erst für Kinder ab neun Monaten. Kinder lernen frühestens ab dem 7. Monat, sich aufzusetzen. Vorher fehlt ihnen die Muskulatur, sich selbst aufrecht zu halten. Erst wenn sie sich allein aufsetzen, können sie im Kinder­wagensitz fahren. Bis dahin sollen Babys flach liegen. Für die Über­gangs­zeit ist es daher wichtig, dass sich der Sitz möglichst flachlegen lässt. Nur so schlafen die Kleinen bequem und rückenschonend. Dieses Liegebedürfnis ignorieren Bugaboo, Joolz und Stokke. In den von uns getesteten Modellen dieser Anbieter sitzen Kinder stets im festen Winkel von rund 100 Grad. Eltern stehen somit vor einem Dilemma: Sollen sie den Nach­wuchs in die Tragetasche zwängen oder verfrüht hinsetzen?

 

 

Dauerhaftes Transportieren in der Babyschale (auch auf Kinderwagen mit Adapter) vermeiden!

 

Die Babyschale ist zwar die sicherste Methode, um ein Kind im Auto zu transportieren (noch sicherer als die Kindersitze höherer Sitzgruppen), jedoch sollte sie mit Einschränkungen verwendet werden, da das Baby darin gekrümmt sitzt und diese Position zur Verkrümmung der Wirbelsäule führen kann.

Wenn das Baby in der Babyschale sitzt, fällt der schwere Kopf oft zur Seite (vor allem im Schlaf) und daher wird die Wirbelsäule nicht gleichmäßig belastet. Das Gewicht des Kindes drückt außerdem nicht auf den ganzen Rumpf, sondern auf die Lendenwirbel. Die Sitzhaltung, die Babys in der Schale haben, stört das harmonische Muskelspiel der Hals-, Rumpf-, Hüft- und Beinmuskulatur.

 

 

Es ist also unbedingt zu empfehlen, das Kind nur für eine möglichst kurze Zeit in die Babyschale zu setzen. Kinderärzte raten, die Kleinen über einen Zeitraum von maximal 40 Minuten in der Babyschale zu transportieren und bei längeren Autofahrten regelmäßige Pausen einzulegen. Bei den Fahrtunterbrechungen sollte sich das Kind mindestens eine Viertelstunde lang frei bewegen können. Wenn man mit dem Baby einkaufen geht ist es anfangs besser das Kind aus der Babyschale herauszunehmen und in den Kinderwagen oder in das Tragetuch/Babytrage zu legen. Das mag zwar lästig sein und ermöglicht nur kleinere Einkäufe, denn es ist fast unmöglich Kinderwagen und Einkaufswagen zu schieben.


Warum einen Nostalgie Kinderwagen?

Der Kinderwagen-Markt bietet eine schier unglaubliche Fülle an unterschiedlichen Kinderwagen-Modellen, womit praktisch alle denkbaren Anforderungen in der täglichen Nutzung abgedeckt werden. Neben praktischen Aspekten wie Wendigkeit, Sicherheit, ein leichtes Gewicht und robustes Material spielen Design, Look und Feel des Kinderwagens eine immer wichtigere Rolle für Mütter und Väter. Der Retro-Kinderwagen, auch Nostalgie-Kinderwagen genannt, erfüllt genau diese Anforderungen.

In den letzten Jahren hat sich insbesondere der Retro-Kinderwagen auf den Straßen und Plätzen der Städte ausgebreitet. Neben dem klassischen Retro-Style entscheiden sich viele Eltern auch aus praktischen Gründen für einen Nostalgie-Kinderwagen. Hier ist vor allem die geschmeidige Federung, die Sicherheit durch einen großen Radstand und das Platzangebot für das Kind in der großen Babywanne ein Argument, das Nachteile wie die Größe und eine gewisse Unhandlichkeit aufwiegt.

 

Eigenschaften eines Retro-Kinderwagens

Retro-Kinderwagen sind in der Regel voluminöser als andere Kinderwagen-Typen, die sich vor allem durch eine große Funktionsvielfalt und ein einfaches Handling in Alltagssituationen auszeichnen. Klassische Elemente wie Speichenräder mit Luftbereifung, Kinderwagen-Gestelle aus verchromten Rohrkonstruktionen und eine ausladende Babywanne aus edlen Materialien strahlen ein nostalgisches Flair aus. Auch wenn man nach einiger Zeit mit seinem Kinderwagen sehr vertraut ist, erfreut man sich bei nostalgischen Modellen später immer noch an besonderen Details. Da wären bei einigen Modellen z.B. die kleinen Ledergurte, über die die Federung am Gestell realisiert wird. Oder der weiße Innenstoff in der Babywanne, der aus Sicht des Babys garantiert Himmelbett-Feeling aufkommen lässt. Auch besondere Materialien wie Holz, Leder und Naturstoffe, die man in modernen Kinderwagen heute vielleicht nicht mehr vermuten würde, machen oft den besonderen und edlen Charakter der klassischen Kinderwagen-Modelle aus.

 

 

Vorteile

 

Der wichtigste Vorteil eines Retro-Kinderwagens ist in der Regel zunächst einmal die robuste Konstruktion. Der große Radstand, das tendenziell schwerere und robustere Gestell und widerstandsmaterialien wie der oft aus Metall bestehende Rahmen des Gestells sorgen für einen sicheren Stand und vermitteln ein ausgeprägtes Gefühl der Sicherheit. Die großen Räder und die hervorragende Federung sorgen außerdem dafür, dass der Kinderwagen über Kopfsteinpflaster-Wege und buckelige Wald-Pisten regelrecht hinwegschwebt.

Durch die Größe bietet die nostalgischen Kinderwagen-Modelle außerdem viel Platz, sowohl für das Kind als auch für die Eltern. In einen großen Staufach zwischen den Rädern können erstaunliche Mengen an Einkauf und Babyzubehör untergebracht werden. Die robuste Konstruktion erträgt in der Regel auch schweres Gepäck und überladene Wickeltaschen am Schiebergriff. Die große Babywanne sorgt außerdem dafür, dass das Kind viel Platz in seinem mobilen Bettchen hat.

 

Heute werden viele Retro-Kinderwagen außerdem mit modernen Materialien ausgestattet, so dass sie anderen Modellen in Sachen Wetterfestigkeit und Haltbarkeit in nichts nachstehen. Dies steht bei guten Designs auch nicht in einem Widerspruch zum nostalgischen Look der klassischen Kinderwagen-Modelle.

Beim Retro-Kinderwagen spielt der Retro-Look, das Feeling und das Lebensgefühl eine besondere Rolle. Im hektischen Großstadt-Alltag bilden klassische Kinderwagen-Modelle einen interessanten Gegenpol zur allgemeinen Schnelligkeit des Stadtlebens.

 

Nachteile

 

sicher haben gerade ältere Modelle ein etwas Höheres Gewicht im Vergleich zu den heutigen "Kunststoffmodellen", dennoch ist ein Transport in den meisten Fällen kein Problem und es handelt sich nur um minimale Abweichungen. 

 

Der Markt bietet mittlerweile eine Vielzahl von vermeintlichen Retro-und Nostalgie Kinderwagen,  doch nicht jeder bietet ausreichende Qualität und Sicherheit. Viele dieser Modelle werden leider billig in Nah- und Fernost produziert und in sogenannten 3 in 1 Paketen angeboten. Wer einen schadstoffarmen und hochwertigen Kinderwagen sucht, sollte jedoch von solchen Angeboten Abstand nehmen!  Ein neuer Retro Kinderwagen mit Sportwagenaufsatz und Autositz für unter 500€ kann leider unmöglich hochwertig verarbeitet sein.


 

Achtung Gefahr von Überhitzung! Kinderwagen nicht mit einem Tuch abdecken!

In der Hitze des Sommers versucht jeder so gut er kann im Schatten zu bleiben. Babys und Kleinkinder sind darauf angewiesen, dass die Eltern für Schatten im Kinderwagen sorgen. Viele machen dies sehr gewissenhaft und decken den Wagen ab. Doch das kann sogar gefährlich werden, denn unter der Abdeckung staut sich die Hitze. Wie heiß es dann in einem Kinderwagen werden kann, zeigt ein Test.

Abgedeckter Kinderwagen schon nach 10 Minuten deutlich heißer

In einem direkten Vergleich testete ein Kamerateam von Sat1 die Temperatur in zwei Kinderwagen. Der eine wurde mit einem Tuch abgedeckt, der andere mit einem anmontieren Sonnenschirm auf dem Dach, der Schatten spendet, aber auch Luft und Wind durchlässt. Beide Kinderwagen wurden vom Reporterteam in die Sonne gestellt.

Frau schiebt Kinderwagen mit Sonnenschirm

Bereits nach 10 Minuten herrschte in beiden Wagen ein Temperaturunterschied von acht Grad Celsius: Während im abgedeckten Kinderwagen 39 Grad Celsius gemessen wurden, war es in dem Wagen mit Sonnenschirm „nur” 31 Grad warm. Deshalb die unbedingte Empfehlung: Lieber einen Sonnenschirm auf dem Kinderwagen anbringen und so für Schatten sorgen damit die Luft weiter zirkulieren kann. 

Babys können schneller überhitzen

Dass Baby besonders gut vor Hitze geschützt sind, ist wichtig, weil sie viel empfindlicher auf die hohen Temperaturen reagieren als Erwachsene. „Babys und Kinder haben eine größere Körperoberfläche gemessen an ihrem Körpervolumen. Deshalb können sie die große Hitze weniger gut ausgleichen als Erwachsene“, erklärt Jakob Maske vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (bvkj). Darum haben Babys ein höheres Risiko zu dehydrieren.

Kinderarzt Dr. Martin Karsten erklärt, warum die ganz Kleinen ihre Körpertemperatur noch nicht selbst regulieren können: „Säuglinge können noch nicht am ganzen Körper schwitzen. Sie tun das nur am Kopf.“ Andere Schweißdrüsen besitzen sie noch nicht. Darum steigt die Körperkerntemperatur gerade im ersten Lebensjahr viel schneller. Es drohen Hitzschlag und Fieber.